Pädagogisches Konzept (Auszüge)
Das vollständige Konzept kann bei Interesse angefordert werden.
Bildungsbereiche
Kinder lernen in jedem Augenblick ihres Lebens. Sie erforschen die Welt, saugen Eindrücke auf und imitieren das Verhalten Erwachsener. Sie lernen, wie ihr eigener Körper funktioniert, wie sie mit anderen kommunizieren können und wie sich Dinge und Materialien anfühlen. Es ist von entscheidender Bedeutung, Kindern fortwährend Möglichkeiten zu eröffnen, um neue Erfahrungen zu machen und Gelerntes zu vertiefen.
Eine der Hauptaufgaben der Kindertagespflege ist es, gemeinsam mit Ihrem Kind auf Entdeckungsreise zu gehen, es anzuleiten und seine Neugier zu wecken. Denn mit jeder neuen Erfahrung, mit jeder erlernten Fähigkeit wachsen Selbstständigkeit und Selbstvertrauen.
Für Brandenburg gelten die Grundsätze der elementaren Bildung, die von allen Kinder-tagespflegepersonen und Kindertageseinrichtungen umzusetzen sind. Diese Grundsätze sind untergliedert in die unten genannten 6 Bildungsbereiche. In meiner Tagespflege werden wir diese Bereiche mit in den Alltag integrieren und passende Projekte dazu machen. Die Bildungsbereiche sind im Alltag nicht voneinander abzugrenzen, sondern greifen ineinander über.
Diese Bildungsbereiche umfassen:
- Körper, Bewegung und Gesundheit
- Sprache, Kommunikation und Schriftkultur
- Musik
- Darstellen und Gestalten
- Mathematik und Naturwissenschaft
- Soziales Leben
Körper Bewegung Gesundheit
Die Entwicklung des Kindes ist ein ganzheitlicher Prozess, in dem die Bewegung eine ganz wichtige Bedeutung einnimmt. Vor allem in den ersten 3 Lebensjahren eines Kindes nimmt die motorische Entwicklung einen großen Teil ein. Kinder entwickeln durch die Erfahrung des eigenen Körpers und seiner Fähigkeiten ein Bild von sich selbst. Wer bin ich? Was kann ich? Der Aufbau des ‚Selbst’ ist beim Kind wesentlich geprägt von den Körpererfahrungen, die es in den ersten Lebensjahren macht. Indem es körperlich aktiv ist, erfährt es, was es selbst bewirken kann und erkennt eigene Stärken und Schwächen.
Ein positives Körperempfinden ist die Grundlage für ein gesundes Selbstbewusstsein im Sinne von: Das bin ich. Das kann ich. Ich bin gut so, wie ich bin! Kinder sollen sich in ihrem Körper wohlfühlen, ihre Stärken und Schwächen erkennen und die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen und äußern. Bewegung und Lernen gehören für Kinder zusammen. Zudem fördert Bewegung die Durchblutung des Gehirns und steigert so die Konzentration.
Mit Spiel und Spaß begleite ich das Kind dabei, sich und seine Fähigkeiten zu entdecken. Das Kind bekommt bei mir die Zeit, sich und seine Fähigkeiten im freien Spiel zu erproben und diese auszubauen. Gemeinsame Aktivitäten und Unterstützung meinerseits helfen dem Kind, die nötige Sicherheit zu erlangen. Durch ansprechende Raum- und Gartengestaltung sowie ausreichend Spiel- und Bastelmaterialien stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, um die grob- und feinmotorischen Fähig- und Fertigkeiten weiterzuentwickeln sowie ein eigenes Körpergefühl aufzubauen.
Für eine optimale kindliche Entwicklung ist eine abwechslungsreiche, ausreichende und gesunde Ernährung eine wichtige Voraussetzung. Nicht nur was, sondern auch wann und wie Kinder essen, spielt eine wichtige Rolle.
Was Kinder mögen oder nicht mögen ist individuell sehr verschieden. Wenn sie Essen selbst zubereiten, sich lustvoll mit Nahrungsmitteln auseinandersetzen und Mahlzeiten gemeinsam gestalten können, erleben Kinder ganz unterschiedliche Aspekte des Themas Ernährung. Nur wenn Kinder selbst entscheiden können, was und wie viel sie essen möchten, können sie ihre Geschmacksvorlieben ausbilden und ein Gefühl dafür entwickeln, ob sie noch hungrig oder bereits satt sind. Kinder sind in Bezug auf Nahrungsmittel noch unvoreingenommen, sie probieren gern und haben von Natur aus ein gutes Gespür dafür, was und wie viel sie an Nahrung benötigen. Gemeinsame Mahlzeiten sind bei mir selbstverständlich, denn sie fördern nicht nur die Esskultur, sondern vermitteln Ihrem Kind auch ein Zusammengehörigkeitsgefühl. In der Kindheit werden die Essgewohnheiten und Ernährungsvorlieben für das ganze Leben geprägt. Freude am Essen ist wichtig, dass die Kinder alles essen, ist weniger wichtig. Es gibt keinen Probier- und Essenszwang! Die Eltern werden durch einen Essensplan, welcher an unserer Pinnwand im Flur aushängt, stets über das tägliche Mittagessen informiert.
Sprache, Kommunikation und Schriftkultur
Kommunikation ist eines der wichtigsten Elemente im zwischenmenschlichen Bereich. Wir können damit unsere Bedürfnisse ausdrücken, auf uns aufmerksam machen und soziale Kontakte pflegen. Schon Säuglinge haben die Fähigkeit zu kommunizieren. Sie nutzen dabei ihre Mimik, die Körpersprache und die Tonlage.
Kommunikation durchzieht kindliches Handeln überall und jederzeit. Kinder lernen früh, sich über Geräusche, später mit Worten den anderen mitzuteilen.
Sprache ist der Grundstein für die Verständigung und damit für das Erlernen weiterer Fähigkeiten. Damit ein Kind eine Sprache erlernt, muss viel gesprochen werden, alles erklärt und mit den passenden Handlungen untermauert werden Die Sprachentwicklung eines jeden Kindes verläuft individuell und ist eng geknüpft mit seiner geistigen, körperlichen und emotionalen Entwicklung. Eine wichtige Voraussetzung für die Sprachentwicklung ist die Kommunikation, denn nur in einer sprechenden Umgebung lernen Kinder sprechen. Nur so kann das Kind Laute, Wörter und Grammatik seiner Sprache erlernen und sich wichtige Kommunikationsregeln abschauen.
Ich hole das Kind individuell an dem Punkt ab, an dem es in seiner Sprachentwicklung grade steht. Ich begleite meine Tätigkeiten und Handlungen (z. B. „Ich hole jetzt den Waschlappen und mache dir die Hände sauber“, „Jetzt ziehen wir die Schuhe an, damit wir in den Garten gehen können“ etc.) mit Sprache und gebe den Kindern so die Möglichkeit, ihren Wortschatz zu erweitern und ihn gezielt zu nutzen. Das Singen von gemeinsamen Liedern, das Sprechen von Reimen sowie Fingerspiele und die Bilderbücherbetrachtung unterstützen das Sprachempfinden und Sprachverstehen. Durch die Beschriftung der Spielzeugkisten und ihrer Garderobenhaken, lernen die Kinder Buchstaben und Schrift mit Bildern zu verknüpfen, ein erster Weg zum Lesenlernen. Je öfter und abwechslungsreicher Sprache ist, desto besser. Im sprachlichen Umgang miteinander lernen die Tageskinder zu reden, ihre Wünsche, Gefühle und ihre Kritik zu äußern, zu verhandeln oder nachzufragen.
Musik
Musik hat einen positiven Einfluss auf die geistige, seelische und emotionale Entwicklung des Kindes. Sich musikalisch zu betätigen, fördert das Gemeinschaftsgefühl sowie das Rhythmus- und Körpergefühl.
Singen beruhigt nicht nur die Babys, es ist auch förderlich für die Sprachentwicklung der Kinder.
Wir verbinden Sprache, Bewegung und den Ausdruck von Gefühlen beim Singen und Tanzen und bieten den Kindern dadurch eine kindgerechte, ganzheitliche Lernerfahrung.
Musikalische Förderung hat ein positiver Effekt auf die Entwicklung von Kindern. Es wurde nachgewiesen, dass die Kinder ein besseres Sozialverhalten, bessere Kognition und erhöhte Selbstachtung zeigen – denn Musik spricht gleichermaßen Denken, Fühlen und Handeln an. Musik ist häufig mit Bewegung verbunden.
Kinder tanzen gern und bewegen sich spontan zur Musik. Tanzen ist Lebensfreude, Freude am Springen, Drehen, Darstellen, sich selbst spüren, Freude und Stolz beim Vorführen ihrer Ideen. Tanzen bedeutet bewusstes Wahrnehmen von Gefühlen.
Die natürliche Freude an Musik, Rhythmik und Bewegung des Kindes wird von mir aufmerksam begleitet und unterstützt, auch mit der Gitarre. Ich ermutige dazu, die unterschiedlichsten Instrumente zu benutzen und eigenständig zu erforschen. Das wichtigste Musikinstrument ist die Stimme. Wir singen, hören Musik, lauschen Geschichten, tanzen und musizieren.
Darstellen und Gestalten
Das Darstellen und Gestalten gehört zu den Grundbedürfnissen der Menschheit und zu den frühen Tätigkeiten eines Kindes. Kinder verarbeiten ihre Erlebnisse, indem sie zeichnen, malen, mit Knete, mit Wasser, Farben und Papier experimentieren. Das Spiel mit verschiedenen Materialien ermöglicht dem Kind eine intensive Auseinandersetzung mit seiner Umwelt. In einem solchen Verständnis bildnerischen Gestaltens haben Wertungen keinen Platz
Eberhard Brügel (Prof. für Kunstdidaktik) hat dafür 5 „goldene Regeln“ aufgestellt:
1. Korrigiere niemals ein Bild, eine Plastik oder ein Objekt, das Kinder hergestellt haben!
2. Lass die Kinder spüren, dass du ihre Bilder schätzt!
3. Dränge niemals Kinder dazu, ihre Bilder zu erklären, wenn sie es nicht von sich aus tun!
4. Ermuntere Kinder zum Zeichnen, Malen, Collagieren, Formen, Bauen! Gib ihnen Anregungen!
5. Sei neugierig auf das, was einzelne Kinder produzieren! Auf diese Weise lernt man die individuellen Neigungen und Veranlagungen am besten kennen!
Ich stelle den Kindern Papier, verschiedene Farben und Stifte, Naturmaterialien, Stoffe, Wolle, Knete, Schere, Kleber oder Alltagsgegenstände usw. zur Verfügung, mit denen sie sich frei entfalten können. Die Kinder sind eingeladen, ihrer Kreativität und Fantasie freien Lauf zu lassen.
Mathematik und Naturwissenschaft
Die Grundlagen für mathematisches Denken werden in den ersten Lebensjahren entwickelt. Die Welt steckt voller Mathematik. Überall begegnen uns offene und versteckte mathematische Strukturen. Kinder nehmen Naturwissenschaften noch unterbewusst wahr. Sie beginnen Bausteine nach Farbe, Form oder Größe zu sortieren, und machen erste Erfahrungen mit Naturphänomenen. Ganz spielerisch werden sie die Schwerkraft (der Becher fällt herunter oder die verschiedenen Aggregatzustände (das Eis schmilzt in der Sonne) entdecken.
Die Mathematik begegnet uns in allen Lebensbereichen. Wir wenden Mathematik täglich an, z.B. beim Tisch decken. Die Kinder zählen beim Tischdienst die Teller oder das Zählen Wie viele Kinder sind anwesend? Wie oft noch Schlafen bis zum Geburtstag usw.
Das Zuordnen von Farben und geometrischen Formen wie Dreieck, Viereck und Kreis.
In Kreisspielen und Abzählreimen wird Mathematik gefordert und gefördert.
Die Kinder orientieren sich zunehmend an festen Tagesabläufen (z. B. Essenzeiten, Ruhephasen, Freispielzeiten), um erste zeitliche Erfahrungen zu sammeln und Zeit als solche wahrzunehmen.
Wir beobachten gemeinsam Tiere in unserem Umfeld und versorgen die Haustiere. Im Frühling pflanzen und säen wir Blumen und Gemüse in unserem Garten an, schauen ihnen beim Wachsen zu, gießen und pflegen, um sie dann zu ernten. So lernen die Kinder spielerisch den Kreislauf des Lebens kennen.
Meine Aufgabe ist es, das Interesse der Kinder für die Umwelt zu wecken und wach zu halten, ihre Fragen ernst zu nehmen und ihnen Zugang zu verschiedenen Materialien und Erfahrungsmöglichkeiten zu bieten.
Soziales Leben
Soziale Beziehungen sind elementare Voraussetzung für jeden Bildungsprozess. Die Entwicklung sozialer Fähigkeiten stellt Kinder in den ersten Lebensjahren vor große Aufgaben: Sie lernen Gefühle bei sich und anderen zu erkennen, sich in andere einzufühlen, eigene Gefühle und eigenes Verhalten zu regulieren, sich mit Regeln und Normen auseinander zu setzen, Mitglied einer Gruppe zu sein und soziale Interaktionen einzuleiten.
Die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit sowie die Entwicklung der sozialen Beziehungen der Kinder untereinander und zu den Erwachsenen zu unterstützen, ist eine grundlegende Aufgabe der Kindertagespflege. Die Kinder lernen ihre Bedürfnisse, Interessen und Wünsche auszudrücken und werden ermutigt ihre Gefühle zu zeigen
Ich übernehme die Vorbildfunktion und lenke unangebrachtes Verhalten sanft in die richtige Richtung. Ich vermittle den Kindern Regeln, Werte Normen und Grenzen deren Verstehen und damit Erlernen für ein soziales Miteinander eine wichtige Voraussetzung sind.
Ich möchte Ihr Kind dabei unterstützen, sich Konfliktsituationen selbstbewusst zu stellen und gemeinsam eine Lösung zu finden. Dabei lernt Ihr Kind, seine eigenen Bedürfnisse zu erkennen und umzusetzen, aber auch die Bedürfnisse und Wünsche anderer wahrzunehmen und zu akzeptieren.
Die Kinder können in der Rollenspielecke, im Spiel Lebenssituationen nachstellen, können in andere Rollen schlüpfen und so für sich selbst Grenzen und Vorlieben feststellen.